Jahr für Jahr führen Vereine, Feuerwehren und Naturschützer im Frühjahr Flur- und Gewässerreinigungen durch und immer wieder wird dabei so viel Müll aus der Ybbs geräumt, dass damit einige Container gefüllt werden. Die Arbeit unzähliger Freiwilliger droht zur Sisyphusarbeit zu werden. Der Gesellschaft müsse bewusst werden, dass jede Plastikflasche 450 Jahre brauche, um im Meer zersetzt zu werden, wobei dann auch noch ein giftiges, mit Schwermetall belastetes Granulat übrig bleibe, heißt es seitens des Vereins „Rettet die Ybbsäsche“. Dieser verweist auf eine Langzeit-Studie, die zeigt, dass speziell Plastikfolien, Kunstdüngersäcke und Abdeckplanen aus der Landwirtschaft ein großes Problem darstellen.
Müll landet letztendlich im Gewässersystem
Auch zu nahe an Gewässern positionierte, nicht durch einen Zaun gesicherte Müllsammelstellen seien Verursacher einer massiven Gewässerverschmutzung, ebenso wie Plastikflaschen und Getränkedosen, die in den Gräben entlang der Straßen und somit im Gewässersystem landen. „Jede weggeworfene Getränkedose, jede Plastikflasche, jede Plastikverpackung, jede Plastikfolie – egal wo diese achtlos weggeworfen wurde, landet durch den Wind verweht irgendwann einmal in den Gräben der Landschaft, den Zubringerbächen und schlussendlich über Ybbs und Donau im Meer, wo mittlerweile richtige Müllteppiche herumtreiben“, sagt der Obmann-Stellvertreter des Vereins „Rettet die Ybbsäsche“, Leo Hochpöchler, und fordert von der Politik ein Pfandsystem für Einwegflaschen und -dosen wie es in anderen Ländern längst üblich ist.
Preisgeld von 1.000 Euro für Gewinner
Um mehr Bewusstseinsbildung in Sachen Müllvermeidung zu schaffen, vergibt der Verein „Rettet die Ybbsäsche“ heuer zum zweiten Mal den „Ybbs-Umwelt-Oscar“. Gemeinden, Schulen, Vereine und Einzelpersonen sind aufgerufen, Maßnahmen zur aktiven Müllvermeidung bzw. Ideen zur ordnungsgemäßen Lagerung, Organisation von Flur- und Gewässerreinigungen sowie für effektive Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung einzureichen. Auf den Oscar-Gewinner wartet ein Preisgeld von 1.000 Euro. Bewerbungen an: Verein „Rettet die Ybbsäsche“, Hauslehen 21, 3342 Opponitz, office@ybbs-aesche.at, Einreichfrist: 30. September 2016. Beiträge zur Müllvermeidung
• Bei Benutzung der Müllsammelstellen darauf achten, dass der gesammelte Müll nicht wieder verweht wird, d.h. auf das Schließen der Containerdeckel achten. • Altlasten, die nach starken Hochwässern ans Tageslicht kommen, sollen der Gemeinde gemeldet werden.
• Eine kleine Säuberungsaktion mit der Familie oder Freunden statt eines Spaziergangs. • Lieblingsbadeplatz, Lieblingsrastplatz, Joggingstrecke, Nordic-Walking-Route, Wanderweg frei von Müll halten.
• Vorbildwirkung: Nichts selbst wegwerfen.
• Bei überfüllten Containern Müll in einen gut verschnürten Sack verpacken und windsicher lagern.
• Umweltsünder ansprechen.
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