Ein erstes, schockierendes Ergebnis ist der Ausbruch der durch Parasiten hervorgerufenen Fischkrankheit PKD. Schon unterhalb des Zusammenflusses der Ois mit dem unteren Lunzer Seebach konnte der Erreger in den gefangenen Bachforellen festgestellt werden. Lediglich oberhalb des Steinwehres in Lunz scheinen die Bedingungen für die Bachforelle noch in Ordnung zu sein. Ebenso gilt das für den in Lunz einmündenden Podingbach. PKD ist eine parasitäre Erkrankung, welche bei Temperaturen über 15 Grad speziell bei Bachforellen und Bachsaiblingen zum Ausbruch kommt.
Ein weiteres Problem bei dieser Art der Erkrankung ist, dass die betroffenen Fische nicht nur an PKD sterben, sondern auch als Zwischenwirt zur Verbreitung der PKD-Sporen dienen. Vermeintlich gesunde, eingesetzte Bachforellen aus Fischzuchten erkranken innerhalb kürzester Zeit an den im Wasser befindlichen Sporen und verenden großteils innerhalb weniger Wochen. Stressfaktoren wie alljährliche Baggerungen und damit verbundende Trübungen im Ybbsfluss, erhöhte Wassertemperaturen, hervorgerufen durch den Klimawandel, aber insbesonders durch langsam fließende Staubereiche schwächen speziell die jungen Fische und steigern somit die Anfälligkeit auf Erkrankungen. Auch andere Fischarten wie Regenbogenforelle und Äsche können an dieser Seuche erkranken.
Der Biologe Georg Fürnwenger präsentierte in diesem Zusammenhang eine Studie über den Zeitraum von drei Jahren. Hier zeigte sich, dass nur im Oberlauf die Wassertemperaturen auch im Sommer unter der kritischen Marke bleiben. Bereits in Göstling treten jedoch Wassertemperaturen bis über 20 Grad auf.
Eine Sanierung des Flusses oder Maßnahmen PKD aus der Ybbs wieder zu entfernen erscheint derzeit nicht möglich. Als erste sofortige Maßnahme schlug Dr. Eva Lewisch die Desinfektion von Angelgerät, Stiefeln und Wathosen vor, damit noch nicht von PKD befallende Bereiche geschützt werden. Die Gemeinden sind aufgefordert, Badegäste und Kanuten zu informieren. Weiters empfehlen die Experten den Besatz mit Bachforellen zukünftig zu unterlassen. Derzeit kann noch nicht abgeschätzt werden in welcher Größenordnung der langfristige Schaden für die Ybbs sein wird.
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