Ergebnis der Wasseruntersuchung attestiert keine Gefährdung der Flussökologie. „Rettet die Ybbsäsche“ bezweifelt das.
Weißen Schaum auf der Ybbs konnte man am Mittwoch vor zwei Wochen in Waidhofen im Bereich der Zeller Hochbrücke wahrnehmen. Da zur selben Zeit Reinigungsarbeiten im Buchenbergtunnel stattfanden, vermutete der Verein „Rettet die Ybbsäsche“, dass diese der Auslöser für die Verunreinigung waren. Eine massive Verschlechterung der Flussökologie wurde befürchtet. Die Polizei nahm Wasserproben. Die NÖN berichtete.
Seit Freitag der Vorwoche liegt das Ergebnis der Wasseruntersuchung vor. Dieses bestätigt den Verdacht, dass die Verunreinigung der Ybbs auf die Tunnelreinigung zurückgeht. Bei dem weißen Schaum, der auf der Ybbs trieb, handle es sich um Kalkablagerungen, die im Zuge der Reinigungsarbeiten aus dem Tunnelentwässerungssystem gelöst worden seien, heißt es in der Stellungnahme des Amtssachverständigen für Wasserbau und Gewässerschutz des Landes NÖ. Diese „Kalkfahne“ habe aber keine Gefährdung für die Ybbs dargestellt, sondern lediglich ästhetische Auswirkungen sowie eine vernachlässigbare temporäre pH-Wert-Anhebung zur Folge gehabt.
Dass die Tunnelreinigung keine negativen Auswirkungen auf die Flussökologie hat, glaubt der Obmann des Vereins „Rettet die Ybbsäsche“ Leo Hochpöchler nicht. Die Abwässer aus der Tunnelreinigung seien mit Schadstoffen angereichert. „Das reicht von Ruß über Gummiabrieb und Grafit bis zu diversen Schwermetallen“, so Hochpöchler. „Diese Rückstoffe gibt es zwar auf jeder Straße, in einem Tunnel treten sie aber extrem konzentriert auf.
Gelangt dieser Giftcocktail ungefiltert in die Ybbs, so belastet dies das Gewässersystem massiv.“ Dabei gebe es mittlerweile einfache Technologien, um die Abwässer der Tunnelreinigung umweltschonend wiederaufzubereiten. „Der Verein Ybbsäsche wird die nächste Tunnelreinigung sehr genau beobachten und Wasserproben an ein unabhängiges Institut schicken“, kündigt Hochpöchler an.
Am Donnerstag vergangener Woche wurde abermals eine seltsame Brühe auf der Ybbs bemerkt, die eindeutig wieder über den Kanal bei den beiden Tunnelportalen in die Ybbs gelangte. Als der Verein Ybbsäsche Nachschau hielt, wurde beim Lokalbahnhof der Tunnelreinigungswagen wahrgenommen, der dort gerade ausgewaschen wurde. Am Magistrat Waidhofen war von einer weiteren Verunreinigung nichts bekannt.
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