DIE ÄSCHE

Autor: ÖKF/Sonja Behr

Wer die Äsche beschreibt, kommt leicht ins Schwärmen. Besonders anmutig ist ihre Rückenflosse, die leuchtend purpurn gefärbt und dunkel gefleckt ist.

Mit ihrer Farbenpracht eine schillernde Schönheit soll sie als Fisch des Jahres auf ihre aktuelle Bedrohung und die Gefährdung ihres Lebensraumes hinweisen. Früher war die Äsche so häufig anzutreffen, dass sogar ein eigener Wasserlebensraum – die Äschenregion – nach ihr bekannt wurde. Äschen, die zumeist in kleinen Schwärmen oder Gruppen leben, halten sich bevorzugt in klaren, sauerstoffreichen und kühlen Gewässern auf. Carl von Linné  gab der Äsche den wissenschaftlichen Namen Thymallus und hatte dabei ihren unvergleichlichen Duft nach Thymian in der Nase.

Äschen leben gefährlich

Erfahrene Fischer kennen die Äsche als fruchtlos, neugierig und zutraulich. Äschen als Fische des Freiwassers suchen keine Deckung. Scheinbar schwerelos schweben sie in der Strömung. Doch genau dieses Verhalten wird ihr zum Verhängnis. Geschickte Fischjäger haben so ein leichtes Spiel. Mit dem ausufernden Kraftwerksbau ging der Äsche enorm viel Lebensraum verloren. Nahrungs- und Laichwanderungen sind nur mehr eingeschränkt möglich. Schwall- Sunkbetrieb, fehlende Kinderstuben und steigende Wassertemperaturen tun ihr Übriges, um ihr das Überleben zu erschweren. Die Hochzeit der Äsche ist ein schönes und berührendes Schauspiel, wenn die beiden eng verschlungen über den Flussgrund tanzen. Dieses lässt sich im Frühling eindrucksvoll im flachen, klaren Wasser beobachten. Noch weniger scheu als sonst macht sie dies zum willkommenen Appetithäppchen für Kormoran, Gänsesäger oder Reiher, und freilich auch für den Fischotter.

Wo es ihr gefällt, ist die Wasserwelt noch in Ordnung

Zur Verbesserung oder Wiederansiedlung der Äsche bracht es entsprechende Lebensräume. Flache, strömungsarme Uferzonen für Larven und Jungfische, zügige Strömungsgebiete mit einem reichhaltigen Futterangebot für ausgewachsene Äschen. Für ihre Laichplätze bevorzugen sie lockeren, sauberen Kies mit entsprechender Strömungsstärke.

Die Rote Liste der Fische Österreichs 2007 führt die Äsche bereits als gefährdet. Vielerorts hat sich die Situation verschärft. Fischer verzichten seit Jahren vielerorts auf das Angeln von Äschen. Um die Äsche zu retten, müssen Renaturierungen vorangetrieben werden. Das nützt aber nichts, wenn Kormoran und andere Jäger weiterhin freien Flug haben.

Mit der Ernennung zum Fisch des Jahres wollen alle Fischereiverbände nebst der traditionellen fischereilichen Bedeutung vor allem auf die aktuelle Bedrohung und die Gefährdung des Lebensraums hinweisen.