10.03.2011 14:24 Alter: 4 yrs

Ing. Leo Hochpöchler über die Sinnhaftigkeit des EU Life-Projekts an der Ybbs

Dass die Ybbs-Verbauungen der letzten hundert Jahre zu weit gegangen sind, wissen in der Zwischenzeit nicht nur Experten. Anrainer und Gemeinden entlang der Ybbs sind alljährlich mit den Auswirkungen von menschlichen Eingriffen in den Wasserhaushalt unserer Landschaft konfrontiert. Einerseits fegen heftige Hochwässer mit nie erwarteten Wassermassen durch den kanalisierten Ybbs-Fluss, schon kurze Zeit danach zeigt sich der gleiche Fluss als kleines, wenig wasserführendes Flüsschen. Massive Trockenlegungen in der Landwirtschaft, Flussbegradigungen verbunden mit einem sich änderndem Klima sind der Grund für diese Extremwerte. Mit dem Spatenstich zum EU-Life-Projekt in Winklarn wird ein schon längst notwendiger erster Schritt in Richtung Renaturierung gesetzt. Vielerorts wird davon ausgegangen, dass dieser Rückbau zum Wohle der Fischer und der Natur gemacht wird – zwar sind diese auch Nutznießer dieser Maßnahme, am meisten profitieren jedoch die Bewohner des unteren Ybbstals. Renaturierungen wie diese in Winklarn und die geplanten in Ulmerfeld-Hausmening wirken sich nachhaltig positiv auf den Grundwasserhaushalt der umliegenden Gemeinden aus und stellen einen wirksamen passiven Hochwasserschutz dar. Darüber hinaus entsteht ein Naherholungs- und Erlebnisraum der unseren Kindern eine Ahnung vermittelt, wie die Ybbs früher in diesem Bereich ausgesehen hat. Es bleibt zu hoffen, dass dieser ersten Maßnahme weitere folgen, denn Naturräume sind inzwischen die Ressourcen die es zu erhalten gilt.