31.03.2009 11:36 Alter: 6 yrs
Der wirtschaftliche Aufschwung der letzten Jahre und der damit verbundene rasant ansteigende Energiebedarf und auch Energieimport hat den Ruf nach dem Ausbau der Energieerzeugung unüberhörbar laut werden lassen.
Intensives und kostspieliges Marketing der Stromerzeuger hämmert der Bevölkerung und den Gemeinen die Notwendigkeit zusätzlicher, „sauberer“ Wasserkraftwerke ins Gehirn. In den letzten hundert Jahren wurden mehr als drei Viertel der für die Stromlobby brauchbaren österreichischen Flüsse geopfert – kanalisiert und eingestaut.
Die einzigen Gewinner sind die Stromproduzenten mit satten Profiten.
Verlierer gibt es jedoch viele, allen voran die Natur mit den unberührten Flusslandschaften. Jede weitere Anlage im letzten kleinen Rest der noch freien Fließstrecken entzieht den heimischen Fischen und Wasserlebewesen ihre Lebens- und Reproduktionsgrundlage und führt sie damit an den Rand der Ausrottung.
Wünschenswert wäre es, wenn mit gleicher Vehemenz auch von der Stromlobby die Energieeffizienz der Stromverbraucher, Stromproduktion mit Hilfe der Sonne (Fotovoltaik) oder mit Hilfe unserer Bauern (Biomasse- und Biogas) beworben und massiv unterstützt würden.
Mit vielen Gewinnern und Zusatznutzen für eine breite Schicht der Bevölkerung:
– Gesicherte Einkommen für Bauern und Bürger als Energielieferanten – Stromproduzenten
– Förderung neuer Industriezweige – z.B. neue, energieeffiziente Elektrogeräte
– Krisensicherer Strom durch eigene Erzeugung (z.B. Fotovoltaik auf Firmendächern)
– Unabhängigkeit der Gemeinden durch eigene Stromerzeugung, um nicht ausschließlich dem Preisdiktat der Stromlobby zu unterliegen
All diese Technologien stehen uns bereits seit Jahren zur Verfügung, es ist schon lange nicht mehr notwendig, für die Stromproduktion Lebensräume und Naturgebiete unwiederbringlich zerstören zu müssen.
Aufgabe der Politik muss es sein, dass gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise nachhaltig wirksame Konzepte gefördert werden, die einer möglichst breiten Schicht der Bevölkerung direkt zu Gute kommt und die auch zukünftigen Generationen noch Fließgewässer und unberührte Lebensräume überlässt.
Neueste Kommentare