Junge Ybbsäschen

„Der optimale Termin für das Äschen-Abfischen ist nicht immer leicht zu bestimmen“, erklärt Stefan Guttmann, Obmann des Vereins „Rettet die Ybbsäsche“. „Trotz äußerst widriger Wetterverhältnisse waren die Äschen bereits laichreif! Das Laichgeschäft hatte jedoch noch nicht begonnen, obwohl im Februar und März recht warme Temperaturen waren, also war der Zeitpunkt perfekt!“. Der Tag des Mutterfischfangs ist für die Mitglieder des Vereins ein spannender Tag, beim elektrischen Abfischen kann leicht beobachtet werden, wie es um den Äschenbestand der Ybbs bestellt ist.

Für das Artenschutzprogramm des Vereins wurden am vergangenen Montag 40 Elterntiere vom Revier des ÖFG Österreichische Fischereigesellschaft und 60 Elterntiere aus den Revieren vom Fischerdorf Opponitz vorübergehend entnommen. Abgefischt wurde in St. Georgen am Reith und in Göstling. „Wir konnten einen guten Fischbestand bei Äschen und Regenbogenforellen beobachten, doch auch in diesem Ybbsabschnitt gab es nur sehr wenige Bachforellen!“, stellte Guttmann bedauernd fest.

Experten der Universität für Bodenkultur Wien, gemeinsam mit Vertretern des Vereins „Rettet die Ybbsäsche“  und der Fischzucht Füsselberger betreuen nun die wertvollen Mutterfische, um Äscheneier zu gewinnen. Während die Elterntiere wieder in die Freiheit entlassen werden, wachsen in geschützten Bedingungen, ohne den Gefahren wie Freßfeinden oder Hochwasser ausgesetzt zu sein, die Jungfische heran. Ein halbes Jahr später wird auch die neue Äschen-Generation in den Revieren des Mittel- und Unterlaufs in die Freiheit entlassen. Diese jungen Ybbsäschen sind Garant für einen gesunden flusstypischen und somit optimalen Fischbesatz und bilden die Bestandsbasis für Reviere, wo die Äschenpopulation gefährdet ist.

Von: Christa Hochpöchler