Um den Grund für das Sterben der Bachforellen zu erforschen, kommen CSI-Methoden zum Einsatz.
Dabei hatten sich alle Revierpächter, darunter der Arbeiterfischereiverein, die Österreichische Fischerei-Gesellschaft oder auch der Verein „Rettet die Ybbsäsche“ kontinuierlich bemüht, den Bestand der Bachforellen mittels Besatzaktionen mit Jungfischen zu stärken. Unterstützt vom NÖ Fischereiverband entschlossen sich die Interessensgruppen deshalb zu einem besonderen Schritt. Um der Ursache für das Aussterben der Bachforelle auf den Grund zu gehen wurden Projekte entwickelt, die kriminalistischen Aktionen nahe kommen. Schritt für Schritt werden verschiedenste Ursachen, die für den Forellen-Tod in Frage kommen könnten, wissenschaftlich erforscht.
Als erste spektakuläre Aktion untersucht die CSI-Bachforelle derzeit ob die Einleitung der Gemeindekläranlagen entlang des Flusses eine vielleicht bisher unbekannte negative Auswirkung auf die Forellen haben könnte.
Im Flussabschnitt zwischen Lunz und Sonntagberg gibt es fünf Einleitungsstellen von Kläranlagen. Dort wurden jeweils ober- und unterhalb der Einleitungsstellen 45 Cocooning-Boxen mit jeweils 300 Bachforelleneiern in die Ybbs eingebracht. „Die Anzahl der Brütlinge, die tatsächlich aus den Eiern schlüpfen und das empfindliche Larvenstadium überleben, sind erste Hinweise auf die Auswirkung der Kläranlagen“, schilderte Gewässerbiologe Georg Holzer.
Kläranlagenbetreiber sind verpflichtet belastende Stoffe wie Phosphor, Nitrat, Nitrite oder Schwermetalle im Abwasser laufend zu kontrollieren. Allerdings sind der Wissenschaft insgesamt rund 80 chemische Substanzen bekannt, die je nach Konzentration schädliche Auswirkungen auf Gewässersysteme und damit auch auf die Bachforellenpopulation haben können.
Von: Kurier/Wolfgang Atzenhofer
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