Petri-Jünger in Waidhofen berichten: Von 4.000 im Aufzuchtsbach auf fast Null
Auch heuer fischten wir eine Strecke von ca. 4,5 km ab, ca. die Hälfte des Aufzuchtsbachs. Die Ernüchterung kam gleich nach einigen 100 Metern: wo schöne Gumpen, natürliche Einstände von Baumstämmen sowie Steinschlichtungen waren, da wurden höchstens 7 – 9 Stück gefangen. In Strecken, die immer gut besetzt waren, fingen wir überhaupt keinen Fisch. Das traurige Ergebnis dieser 4,5 Kilometer waren insgesamt 89 Stk. Forellen, wo wir früher bis über 800 bis 1200 Stk. gefangen haben! Die Größe bewegte sich zwischen 20 cm und 38 cm, Fischbrut war nur selten zu sehen, und die Fische zwischen 5 cm bis 18 cm fehlten überhaupt. Der Arbeitsaufwand von 7 Fischern mit 45 Arbeitsstunden ist mit diesem Fangerbebnis nicht gerechtfertigt.
Wie man sieht, haben die Fischfresser (Fischotter, Kormoran, Graureiher und Gänsesäger) ganze Arbeit geleistet und den Fischbestand des Aufzuchtbaches fast auf Null gebracht. Natürlich verliert auch das Revier Ybbs BII/6 seinen Wert, wenn im Aufzuchtbach keine Fische mehr sind und wir diese von Züchtern zukaufen müssen.
Und wir Fischer stehen auch vor der Frage, ob wir den Aufzuchtsbach wieder besetzen solllen – kostet viel und ist wahrscheinlich nur eine Fütterung der fischfressenden Tiere. Was wird aus dem Aufzuchtsbach, wenn wir ihn nicht besetzen??? Bei der E-Abfischung konnten wir einige Spuren sehen: im feinen Sand am Ufer die Abdrücke von den Pfoten des Fischotters und auf den Steinen die Losung der Graureiher.
Die Entwicklung der Abfischung des Urlbaches (Forellen) der letzten 15 Jahre:
1998: 4.209 Stück bei 26.000 Stück Setzlingen
2001: 3.920 Stück bei 35.000 Stück Setzlingen
2004: 3.765 Stück bei 37.000 Stück Setzlingen
2007: 2.084 Stück bei 20.900 Stück Setzlingen
2010: 1.710 Stück bei 21.000 Stück Setzlingen
2013: 89 Stück (halbe Abfischstrecke)
Wie man daraus ersieht, geht der Ertrag der E-Abfischung ständig zurück, was u.a. auf die Wasserführung des Baches, auch Hochwasser und Eisstöße, zurückzuführen ist. Aber auf fast Null – das kann man mit Naturereignissen allein nicht erklären.
Von: Peter Prinix, Obmann Petrijünger
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