Öko-Streit um die Wasserkraft
EU-Vorschrift
Schützenhilfe erhalten die Umweltschützer von der EU. Die Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet die Mitgliedsstaaten, bis 2027 einen „guten Zustand aller Gewässer“ wiederherzustellen. Für Kraftwerke heißt das vor allem, dass mehr Wasser als bisher an den Staumauern vorbeifließen muss. Das reduziert die Menge der Stromproduktion. Diese Richtlinie soll nun mit dem Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP) in Österreich umgesetzt werden, die sechsmonatige Begutachtungsfrist endet am kommenden Dienstag. Die derzeit vorliegende Fassung des NGP beunruhigt die E-Wirtschaftler. Der Branchenverband VEÖ spricht von bis zu 2,3 TWh jährlich weniger Stromerzeugung im Anlagenbestand. Auch der weitere Ausbau drohe massiv eingeschränkt zu werden. Die aktuelle Fassung des NGP schreibt der E-Wirtschaft unter anderem die Abgabe von höheren Restwassermengen vor. Fische sollen durch Querbauwerke in Gewässern nicht daran gehindert werden, etwa ihre angestammten Laichplätze zu erreichen. Wenn also der Ausbau der Wasserkraft derart limitiert ist, wo liegt dann die Zukunft der Stromversorgung in Österreich? „Energiesparen“, lautet die Antwort der Umweltschützer. „Die Versorger sollen statt Dividendenpolitik echte Energiepolitik machen und die Effizienz steigern“, sagt Heilingbrunner. Zudem könnte etwa durch eine Übernahme der ÖBB-Kraftwerke durch die Verbundgesellschaft eine erheblich effizientere Stromversorgung erreicht werden.
Von: Kurier/Ressort Wirtschaft
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